Fabelwesen und Ungeheuer

Furien

Erinnyen, Lítice

In der griechischen Mythologie sind die Furien, auch bekannt als Erinyes oder Lítice, die Göttin der Rache und der Flüche.

Die Furien waren die Mägde von Hades (dem Gott der Unterwelt) und seiner Frau Persephone. Sie wurden aus dem Blut des Uranus geboren, der von Kronos seiner Macht und Männlichkeit beraubt wurde. In anderen Quellen heißt es, sie seien die Töchter von Acheron und Nyx.

Die Furien hatten ein hässliches Gesicht, blutunterlaufene Augen und Vipern um sie herum. Anstelle von Fingern hatten sie Krallen, und einigen Darstellungen zufolge hatten sie auch einen Hundekopf, Fledermausflügel oder einen gefiederten Körper. Sie hatten Metallbesen in der Hand, mit denen sie ihre Opfer folterten und anschließend töteten. Sie blieben in den Gräbern.

Die Furien hatten ihre eigenen Gesetze und verfolgten Mörder und Meineidige. Sie traten vor allem dann auf, wenn das menschliche Recht und das Gesetz irgendwo versagten. Dann jagten sie die Schuldigen von einem Ort zum anderen, ohne sie atmen zu lassen.

Ihr berühmtestes Opfer ist Orestes, der seine Mutter Klytaimnestra tötete. Die Furien verfolgten ihn unerbittlich, bis die Göttin Athene einen Freispruch verkündete. Sie versprach den Furien große Ehren, was sie besänftigte, und sie ließen Orestes in Ruhe.

Üblicherweise werden drei Furien genannt, nämlich Alléktó (Göttin des unerbittlichen Zorns), Tísiphone (Rächerin des Mordes) und Megaira (Neid).

Ihr Name hat sich bis heute erhalten und wird als Bezeichnung für zornige und streitsüchtige Frauen verwendet.