Geschichte der Insel Kreta

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Griechische Mythologie und die Insel Kreta

Die mythische Vergangenheit der griechischen Insel Kreta ist gleich mit mehreren Legenden und mythischen Gestalten verbunden. Angeblich wurde hier der höchste griechische Gott Zeus geboren, wichtige Partie in der kretischen Geschichte spielten auch Dädalus und Ikarus aber die meisten von uns haben Kreta wahrscheinlich mit dem fürchterlichen Minotauros verbunden.

Zeus - Herrscher der olympischen Götter

Zeus war der Sohn von Kronos und Rhea und gehörte zu der zweiten Göttergeneration, sog. Olympischen Göttern. Seinem Vater Kronos wurde vorausgesagt, dass er von einem seiner Kinder um Macht beraubt wird. Aus diesem Grund verschluckte er immer alle seine Kinder gleich nachdem sie geboren wurden. Dank dem Dreh seiner Mutter Rhea war Zeus der erste Nachkomme, der überlebte, weil Rhea geheim auf Kreta gebar und überreichte Kronos einen Stein in Windeln gewickelt, der ihn nichts bewusst verschluckte.

Der Lebensweg von Zeus begann in der Höhle Dikteon Andron (in der Nähe von der Lassithi Hochebene, im Dikti Gebirge), wo er geboren wurde. Jedoch, wegen seiner Sicherheit wurde der kleine Zeus in eine andere kretische Höhle umgesiedelt und zwar in die Höhle Ideon Andron (im Ida Gebirge). Hier wuchs das Kind auf in der Pflege von der Nymphe Amalthea. Wenn er erwachsen wurde, erfüllte sich die Prophezeiung, dass Kronos von einem seiner Söhne vom Thron gestürzt werden soll. Nach einem langen Kampf besiegte Zeus seinen Vater und wurde zum obersten Herrscher der anderen Götter. Seine Frau war Hera, aber Zeus war bekannt für viele Liebesaffären mit anderen Frauen.

Labyrinth und Minotaurus

Eine der Buhlen von Zeus war auch die schöne Europa, Tochter des Königs von Tyrus Agenor und seiner Frau Telephassa. Zeus nahm die Form eines weißen Stiers auf sich und entführte Europa auf Kreta um ihre Liebe genießen zu können (genau in den Ort, wo später die Stadt Gortys erbaut wurde). Zusammen hatten sie drei Söhne - Minos, Rhadamanthys und Sarpedon. Europa heiratete später den kretischen König Asterion und nach ihrem Tode wurde, als Ehrenakt, einer der Kontinente nach ihr genannt.

Minos, der Sohn von Zeus und Europa und gleichzeitig auch der Erbfolger auf den Thron in Knossos (nach seinem "zweiten" Vater Asterion) wurde er zum mächtigsten und am längsten regierenden König auf Kreta. Er könnte sich auf den Schutz seines Vaters Zeus verlassen und besuchte regelmäßig die Höhle Ideon Andron um seine Ratschläge zu hören wodurch Kreta unter seiner Regierung blühte. Seine Ehefrau war Pasiphae, mit der er mehrere Kinder hatte, jedoch entsagte er auch einer Menge von Buhlen nicht. Er brach auch das Ehrenwort, welches er dem Meeresgott Poseidon gab und wies zurück ihm einen versprochenen weißen Stier zu opfern. Poseidon rächte sich an Minos indem er ein sexuelles Verlangen nach diesem Stier auf seine Frau Pasiphae zurief. Pasiphae vertraute ihre Liebesgefühle dem Erfinder Dädalus an und er baute ihr eine hohle Kuhform aus Holz für sie wo sich Pasiphae versteckte und von dem Stier befruchtet wurde, als sich der Stier mit der hölzernen Kuh paarte.

Aus der Liebesannäherung zwischen Pasiphae und dem Stier des Poseidons wurde der mythische Minotaurus, ein Monster mit dem Körper eines Menschen und Stierkopf, geboren. Minos wollte die Kreatur vor dem Rest der Welt verheimlichen und rief zu diesem Zweck den athenischen Baumeister und Erfinder Dädalus. Dädalus baute ein verschlungenes System von dunklen verhedderten Wegen unter dem Palast in Knossos, bekannt als Labyrinth, wo Minotaurus versperrt wurde. (Das Wort Labyrinth hat seinen Ursprung im griechischen "labris", was übersetzt "Doppelaxt" bedeutet; die heutige Bedeutung bekam das Wort Labyrinth erst später). Jedes Jahr mussten 7 athenische Mädchen und Burschen dem Minotaurus geopfert werden, als Strafe für Athen für Ermordung des Sohns von König Minos Androgeos.

Eines Tages meldete sich Theseus, der Sohn vom athenischen König Aigeus, in solche Gruppe von Unglückskindern mit dem Ziel Minotaurus zu töten und damit Athen von dieser schrecklichen Strafe zu befreien. Die kretische Königstochter Ariadne half ihm bei seinem Kampf. Sie verliebte sich in Theseus und gab ihm einen Fadenballen und magisches Schwert vor seinem Eintritt ins Labyrinth. Nach einem langen Kampf wurde Minotaurus von Theseus besiegt und dank dem Faden, den Theseus während des Hinweges abwickelte, könnte der athenische Held den Rückweg aus dem Labyrinth finden. Leider hatte sein Sieg auch einen bitteren Geschmack, weil er beim seinem Heimweg nach Athen vergaß die schwarzen Segel, die seinen Tod ankündigen sollten, herunterzuziehen. Als sein Vater Aigeus die schwarzen Segel erblickte, warf er sich voll Trauer von den Felsen ins Meer, welches seitdem das Ägäische Meer heißt.

Dädalus und Ikarus

Dädalus war ein Erfinder und vielseitiger Künstler, manchmal wird er sogar als der größte Erfinder des antiken Griechenlands betrachtet. Leider musste er einen hohen Preis für seine Geschicklichkeit und Ruhm bezahlen. Vielleicht aus Angst, dass er das Geheimnis, welches die Königsfamilie im Labyrinth versteckte, verraten könnte oder vielleicht als Rache dafür, dass er für die Königin Pasiphae die Holzkuh baute, ließ König Minos Dädalus und Ikarus ins Gefängnis versperren.

Es gelang ihnen aber, durch eine einzigartige Erfindung, aus dem Gefängnis zu fliehen. Dädalus machte zwei Paare von Flügeln aus Federn und Wachs für ihn und seinen Sohn Ikarus und zusammen flohen sie von Kreta. Obwohl Dädalus seinen Sohn warnte, nicht zu hoch zur Sonne zu fliegen, hörte der Junge nicht zu und flog immer höher. Die Sonnenstrahlen schmolzen langsam das Wachs, das die Federn fixierte und Ikarus fiel ins Meer und ertrank. Dädalus landete auf Sizilien, weit außerhalb der Reichweite der kretischen Herrscher. Hier widmete er seine Flügel dem Gott Apollon und baute für ihn einen prächtigen Tempel mit goldenem Dach.

Historische Sehenswürdigkeiten

Die oben erzählten Geschichten sind für uns heute eher wie Märchen – schön, manchmal im Gegenteil auch gruslig und oft folgt eine gewisse Belehrung aus ihnen. Das Leben der damaligen Leute war aber sehr von solchen Geschichten und Göttern beeinflusst, was auch die große Menge von erhaltenen historischen Gegenständen und Artefakten bezeugt. Die interessantesten davon, die direkt mit diesen Legenden verbunden sind:

  • Im Amphitheater von Gortys wurde bei den archäologischen Erforschungen eine große Skulptur von Europa, wie sie auf dem Rücken einen Stiers sitzt, gefunden (heute ist sie ein Teil der Ausstellung im Britischen Museum) Es wurden auch zahlreiche Münzen mit gleicher Abbildung von Europa gefunden.
  • Auf einem Hügel in der Nähe von dem Hafen Agia Galini stehen Skulpturen von Dädalus und seinem Sohn Ikarus, wie sie in die Meeresweite schauen.
  • Die weitgehende archäologische Fundstätte von Knossos gehört zu den interessantesten Juwelen Kretas - unter dem Palast wurden die Ruinen des sog. Labyrinth entdeckt und in die Wände der königlichen Zimmer waren mit wunderschönen Fresken dekoriert, einschließlich Abbildungen von Stier (oder vielleicht Minotaurus ?)
  • Die Geburt und das Leben von Zeus ist eines der beliebten Ausflugsthemen, zusammen mit dem Besuch der Höhlen Dikteon Andron und Ideon Andron
  • Unzählige Menge von Tempeln, Palästen und anderen Bauwerken, die den olympischen Göttern gewidmet sind

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