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Koloss von Rhodos - Insel Rhodos

Koloss von Rhodos

Der Koloss von Rhodos, eine riesige Bronzestatue des griechischen Gottes Helios, war eines der Sieben Weltwunder der Antike. Bis heute ist jedoch nicht ganz klar, ob der Koloss von Rhodos tatsächlich existierte, wo genau er auf der Insel stand oder wie er aussah. Am häufigsten wird er mit der Hauptstadt Rhodos in Verbindung gebracht.

Rhodos, Koloss von Rhodos auf der Karte Google maps

Nach dem großen Sieg des rhodischen Volkes über die syrischen Krieger im Jahr 305 v. Chr. beschlossen die Bewohner der griechischen Insel, eine Statue zu Ehren des Gottes Helios, dem Schutzgott der Insel, zu bauen. Sie wollten ihm für seine Hilfe bei der Abwehr der Invasion des syrischen Herrschers Demetrius Poliorcetes danken. Das Geld wurde durch den Verkauf von dem erbeuteten Kriegsgerät aufgebracht und 304 v. Chr. konnte der Bau dieser monumentalen Statue beginnen. Der Schöpfer des Kolosses war Chares von Lindos, der mit einer Gruppe von Bauarbeitern und Sklaven 12 Jahre lang an seiner Herstellung arbeitete. Erst dann enthüllte er es den Bewohnern der Insel. Die Höhe und Pracht der Statue war eine Quelle der Bewunderung, nicht alle teilten aber diese Begeisterung, denn sie befürchteten, dass die Monumentalität der Statue den Gott Helios erzürnen und ihn veranlassen könnte, die Insel Rhodos im Meer zu versenken.

Da weder die Statue noch Teile von ihr bis heute erhalten sind, gehen die Meinungen darüber auseinander, wie sie tatsächlich aussah und wo sie stand. Die meisten Beschreibungen stimmen darin überein, dass der Koloss von Rhodos 33 m hoch war und auf einem massiven Marmorsockel stand. Zu dieser Zeit handelte sich um eine wahrhaft prächtige Statue und mit über 30 Metern Höhe konnte sie den Titel der höchsten Statue der Antike für sich beanspruchen. Die Einwohner von Rhodos wurden nach der Statue sogar Kolosseaner genannt.

Im Inneren war die Statue hohl und durch einen Eisenrahmen verstärkt. Sie wurde nach und nach mit Bronzeplatten von unten nach oben bedeckt. Jede Platte wurde zunächst von Handwerkern gehämmert und geformt, bevor sie an die Eisenkonstruktion und an die benachbarten Platten genietet wurde. Die Waden, die das gesamte Gewicht der Statue trugen, hatten einen soliden Kern aus schweren Steinblöcken. Während des Baus schütteten die Arbeiter Erde um die fertigen Teile, um die höheren Etagen der Statue zu erreichen. Nach der Fertigstellung wurde die gesamte Erde entfernt und die Statue dem Volk präsentiert.

Das vielleicht größte Rätsel ist, wo die Statue des Sonnengottes tatsächlich aufgestellt wurde. Einigen Versionen zufolge stand er quer oberhalb von dem rhodischen Mandraki-Hafen, jeden Fuß auf einem anderen Pier und Schiffe fuhren unter seinen Füßen hindurch. Diese Rekonstruktion erscheint häufig auf den Bildern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Dies würde jedoch nicht zu den Proportionen und der Statik der Statue passen; die Füße müssten weit auseinander stehen und der Koloss würde in den Hüften brechen. Die vorherrschende Ansicht ist daher, dass der Koloss auf einem Marmorsockel mit den Füßen zusammen stand und nur der rechte Fuß leicht angewinkelt war. Dies war eine typische Haltung von antiken Statuen. Er trug einen Kopfschmuck, und die rechte Hand des Gottes war erhoben und hielt eine Fackel. Die brennende Fackel soll auch als einzigartiges Leuchtfeuer gedient haben, da sie schon aus großer Entfernung zu sehen war. Nach diesen Theorien stand der Koloss auf einem Hügel in der Nähe der Hauptstadt Rhodos, wobei der wahrscheinlichste Standort der Hof des Helios-Tempels war (wo heute der Palast der Großmeister steht), wie die rhodischen Quellen berichten.

Einigen Gelehrten zufolge wurde der Gott völlig nackt dargestellt. Nach Wolfram Hoepfner, einem deutschen Historiker, stand Helios halbnackt da, mit einem Mantel, der über seinen nackten Körper geworfen wurde, ihn aber nur teilweise bedeckte, so dass die empfindlichsten Stellen sichtbar waren. Seine rechte Hand war erhoben und mit der offenen Handfläche begrüßte er die Besucher, die auf der Insel Rhodos ankamen.

Der Koloss stand jedoch nicht lange bei dem Hafen von Rhodos. Im Jahr 226 v. Chr. erschütterte ein starkes Erdbeben die Gegend und die Statue des Helios brach in den Knien und stürzte zu Boden. Die Bewohner von Rhodos wagten es nicht, wahrscheinlich aus Aberglauben, die Statue wieder aufzubauen oder gar ihre Ruinen zu bewegen. Die zerschmetterten Überreste lagen so an ihrem ursprünglichen Platz bis zum Jahr 653, als die Araber die Kontrolle über Rhodos übernahmen und die Ruinen stahlen. Es wird berichtet, dass sie sie an einen syrischen Händler verkauften, der sie mitnahm und sie als Bronzeschrott verkaufte. Dieser wurde dann eingeschmolzen und zur Herstellung von Münzen, Waffen etc. verwendet.

Heute blieb vom Koloss von Rhodos nur eine leere Stätte und eine Menge Mythen. Ob es nun beim rhodischen Mandraki-Hafen stand oder auf dem Hügel oberhalb der Stadt oder bei dem Kriegshafen oder irgendwo anders auf Rhodos, ist es der Handelshafen Mandraki, den die meisten Touristen ansteuern. Auf den Pfeilern, wo die Beine der riesigen Statue platziert werden sollten, stehen nun zwei Säulen - eine mit einer Hindin und die andere mit einem Hirsch. Diese Säulen sind eines der berühmtesten Symbole der Insel Rhodos.

Attraktionen:

  • In der Antike bezeichnete das Wort "kolossos" eine beliebige Statue. Dies änderte sich mit dem Koloss von Rhodos und seitdem werden nur noch Statuen von gigantischen Ausmaßen als solche bezeichnet.
  • Der Koloss von Rhodos gilt als eines der antiken Sieben Weltwunder, obwohl er zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Liste nicht mehr stand.
  • Der Koloss hatte das kürzeste "Leben" aller sieben antiken Weltwunder, er stand nur 66 Jahre an seinem Platz.
  • Zu seiner Zeit war der Koloss ein so markantes Merkmal der Insel, dass die mittelalterlichen Griechen und Franken die Inselbewohner Kolosseaner nannten. Rhodos, im Allgemeinen, zeichnete sich durch seine riesigen Skulpturen aus und hatte eine weltberühmte Kunstschule.
  • Um das bestehende Erscheinungsbild des wachsenden Kolosses zu kaschieren, hat Chares von Lindos ihn mit Tonnen von Sand und Kies umgeben.
  • Es wird auch gesagt, dass der Bildhauer Chares von Lindos Selbstmord beging, als ihm nach der Fertigstellung ein kleiner Makel auf dem Bronzemantel der Statue gezeigt wurde.
  • Im Jahr 2016 hat ein Team von jungen Fachleuten aus verschiedenen europäischen Ländern unter der Leitung des rhodischen Architekten Ari A. Palla mit der Idee, eines der größten Symbole der Insel Rhodos wiederzubeleben und den Koloss von Rhodos wieder aufzubauen. Die Pläne dieses Teams sind sehr ehrgeizig, denn es soll keine bloße Kopie des Originals werden, sondern ein viel gigantischeres Bauwerk, das die Menschen genauso in seinen Bann zieht wie der Originalkoloss in der Antike, gleichzeitig soll der neue Koloss von Rhodos aber auch modern und multifunktional sein.

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